Ein Freund von mir, der eine Zeit lang als Entwicklungshelfer in Pakistan tätig war, hat mir gesagt:
Wir hier im Westen leben in einem gepflegten englischen Garten und wir bekommen gar nicht mit, dass wir umgeben sind von wildem Dschungel.
Das hat er mir schon eine Zeit, bevor der IS auf die Bühne trat, gesagt. Uns ist oft gar nicht bewusst, wie außergewöhnlich unsere Lebensweise mit Blick auf die ganze Welt ist. Und wie fragil. Die Flüchtlingsströme der letzten Wochen bringen unser System schon zum Knarzen. Und die Anzahl der Flüchtlinge ist nur ein Bruchteil davon, was da noch auf uns zukommen könnte.
Wir dürfen dankbar für unser westliches, demokratisches und freiheitliches System sein. Aber als selbstverständlich, gottgegeben oder unvergänglich sollten wir es nicht betrachten.
Damit will ich nicht sagen, dass wir denen nicht helfen sollen, die wirklich Hilfe brauchen. Gleichzeitig sollten wir auch immer das Große Ganze im Blick behalten und Emotionen nicht die Kontrolle übernehmen lassen – Emotionen egal welcher Art.