Die Theorie der Quantenverschränkung hat nicht nur Einstein kopfschüttelnd zurückgelassen. Sie ist eines der spannendsten und bislang fast komplett unerklärten Phänomene der Physik.
Kurz gesagt ist mit Quantenverschränkung gemeint, dass die Quantenzustände zweier Teilchen selbst über riesige Entfernungen hinweg immer identisch sind. Ändert man aktiv den Zustand des einen Teilchens, dann ändert sich im gleichen Augenblick auch der Zustand des zweiten Teilchens. Das geschieht in Experimenten mit einer Geschwindigkeit weit über der Lichtgeschwindigkeit, was wiederum allen bekannten Gesetzen der klassischen Physik widerspricht. Und keiner kann bisher befriedigend erklären, wie das überhaupt möglich sein soll.
Es gab aber immer wieder Zweifel daran, ob die Experimente wirklich schlüssig und fehlerfrei nachweisen konnten, dass diese Verschränkung tatsächlich in Überlichtgeschwindigkeit stattfindet und das andere Einflüsse auf die Ergebnisse ausgeschlossen sind.
Ein neuer Versuchsansatz scheint mittlerweile aber auch die letzten – noch so geringen – Zweifel ausgeräumt zu haben, dass die Übertragung der Informationen über die aktuellen Zustände der Teilchen von einem Teilchen zum Nächsten tatsächlich mit Überlichtgeschwindigkeit geschieht.
Offen ist immer noch die Frage, ob die Übertragung einfach nur viel viel Schneller geschieht als Lichtgeschwindigkeit, oder ob die Übertragung auf unerklärliche Weise direkt Raum und Zeit außen vor lässt und ohne jegliche Verzögerung geschieht.
Wir scheinen die Physik ab dem atomaren Raum aufwärts relativ gut im Griff zu haben – wenn es auch hier immer wieder noch Überraschungen gibt. Aber alles im Bereich der Quanten ist immer noch ein unerforschtes Land und der wilde Westen der Physik. Es bleibt Spannend, was da noch zu Tage kommt.