Hebr 1,7: Zu den Engeln sagte er: Der seine Boten zu Winden gemacht hat und seine Diener zu einer feurigen Flamme.
Der Autor fährt fort mit seiner Gegenüberstellung von Engeln und dem Sohn Gottes:
V. 7 beschreibt die Engel als Instrumente des Willens Gottes. In den VV. 8-12 wird der Sohn beschrieben, während in V. 13 wieder der Kontrast zu den Engeln direkt herausgestellt wird. In V. 14 wird abschließend wieder die Natur und die Funktion der Engel selbst betont.
Wie schon in VV. 5-6 greift der Autor für seine Gegenüberstellung ausschließlich auf Zitate aus dem Alten Testament zurück.
In V. 7 zitiert er Ps 103,4 fast wortwörtlich aus der Septuaginta. Nur die letzten beiden Worte wandelt er etwas ab, ohne das sich dadurch aber inhaltlich etwas verschieben würde.
Die Engel werden als Geister/Winde beschrieben und als Diener, die wie feurige Flammen sind.
Dabei sollte man den parallelistischen Aufbau berücksichtigen, und auch die Doppelbedeutung des Begriffes ἀγγέλους als Bote und Engel.
V. 7a: Bote/Engel Geist/Wind
V. 7b: Diener feurige Flammen
Im ersten Teil wird ihre Funktion beschrieben; der zweite Teil beschreibt die Art und Weise ihres Auftretens.
Von diesem Parallelismus gedacht ist es tatsächlich sachgemäßer in 7a mit „Boten“ und „Winden“ zu übersetzen.
Die Engel sind im Auftrag Gottes Unterwegs um einerseits seinen Willen kundzutun (bei Daniel, Zacharias, Maria etc.), als auch um seinen Willen durchzusetzen (Daniels Freunde im Feuerofen, Offenbarung etc.).
Sie sind dabei in materieller Hinsicht nicht so eingeschränkt wie der Mensch. Sie sind nicht zu greifen und normalerweise auch nicht zu sehen, und sie sind auch nicht ungefährlich.
Sie sind als auf der einen Seite beeindruckende und auch u.U. furchteinflößende Wesen. Aber sie verfolgen keine eigene Agenda und sie haben keinen eingeständigen Herrschaftsauftrag. Sie sind die Kammerdiener, Beamten und Soldaten des göttlichen Hofstaates. Und damit enden ihre Verantwortung und ihr Auftrag bereits.
Im Kontrast dazu wird der Sohn in den Versen 8-13 beschrieben.
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