Kristina Schröder: deutliche Worte über frühkindliche Bildung

Wow. So einen Artikel hätte ich von unserer ehemaligen Familienministerin nicht erwartet. Sehr deutliche Worte, die ich nur unterstreichen kann.

Ich finde dieses ganze Gerede von frühkindlicher Bildung und Förderung unglaublich anmaßend. Denn es unterstellt, dass Eltern nicht in der Lage sind, ihre Ein- und Zweijährigen (!) adäquat zu fördern und zu bilden. Natürlich weiß ich, dass dies in rund zehn Prozent der Familien wirklich nicht der Fall ist. Aber in den restlichen 90 Prozent eben doch. Dort wird sich unglaublich liebevoll um die Kinder gekümmert. Egal, ob sie eine Krippe besuchen oder nicht. Und daher war es auch so eine bodenlose Arroganz, als in der Debatte ums Betreuungsgeld von „Herdprämie“ und „Verdummungsprämie“ die Rede war.

Der direkt nachfolgende Satz trifft den Nagel dann auf den Kopf (Betonung durch mich):

Als ob in Familien, die sich in den ersten drei Jahren für eine Betreuung zu Hause entscheiden, Mutti nur frustriert am Herd steht und ihr Kind dabei vor dem Fernseher verblödet (wenn Vati das macht, überschlagen sich übrigens alle in Bewunderung für den „modernen Mann“).

Mit Blick auf die Bundestagswahl ist auch folgende Aussage wichtig (Betonung durch mich):

Ob es eine Partei damit ernst meint, lässt sich ziemlich leicht an der Programmatik zum Ehegattensplitting ablesen. SPD, GRÜNE und LINKE wollen es abschaffen, CDU/CSU und FDP wollen es erhalten. Denn das Ehegattensplitting sorgt schlicht dafür, dass ein Ehepaar, bei dem beide je 2000 Euro verdienen, genau so viel Steuern zahlt wie ein Ehepaar, bei dem einer 3000 und einer 1000 Euro bekommt. Es behandelt also alle Rollenmodelle gleich. Genau deshalb ist es für Rot-Rot-Grün die Quelle allen Übels, denn es behandelt eben alle Rollenmodelle gleich. Das möchte man in der politischen Linken aber nicht, sondern man möchte Menschen dazu erziehen, eine „moderne“ Rollenverteilung zu leben.
In rot-rot-grüner Sprache heißt das dann: „Das Ehegattensplitting hält Frauen davon ab, berufstätig zu sein und verhindert damit eine partnerschaftliche Rollenverteilung in den Familien.“ Gemeint ist in Wahrheit: „Wir nehmen Alleinverdienerehen Geld weg, dann sind beide gezwungen, Vollzeit arbeiten zu gehen.“

Ich könnte noch mehr daraus zitieren. Da steckt eine Menge an guten Informationen drin. Einfach mal durchlesen und darüber nachdenken.


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