Ostermeditation über Joh 20,11-19

Joh 20, 11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab 12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

Maria möchte den verstorbenen Jesus am Grab besuchen, sehr wahrscheinlich um zu trauern und Abschied zu nehmen. Sie sieht das offene Grab, läuft zurück und informiert die Jünger darüber und kommt dann nach Petrus und Johannes selbst wieder zum Grab zurück. Dort begegnet sie zwei Engeln im leeren Grab und dann begegnet sie dem Auferstandenen selbst.

Wichtig ist aber die Erfahrung, die Maria hier macht und die für uns genauso gilt: Maria kommt zum gekreuzigten und verstorbenen Jesus, um ihm nahe zu sein. Und weil sie sich aufgemacht hatm um beim verstorbenen Jesus zu sein, wird sie dem auferstandenen Jesus begegnen.

Tod und Auferstehung Jesu stehen untrennbar aufeinander bezogen zusammen. Sein Tod wäre letztendlich unbedeutend und sinnlos ohne die Auferstehung. Es wäre ein Tod wie die aller anderen Menschen auch. Aber die Auferstehung kann ich nur als solche erfahren und wahrnehmen, wenn ich um die Kreuzigung und den Tod Jesu weiß.

14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. 16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.

Maria erkennt Jesus im ersten Moment nicht. Sie verwechselt ihn. Was sehr merkwürdig ist, hat sie doch lange Zeit in seiner Nähe verbracht. Da sollte man davon ausgehen, dass sie ihn gut kennt. Aber hier steht eine geistliche Wahrheit dahinter: Wer Jesus ist offenbart sich dem Menschen nicht aus sich selbst heraus. Die Erkenntnis bei Maria kam erst dann als Jesus sie beim Namen nennt, als er sie anspricht. Erst wenn Jesus uns anspricht, sind wir in der Lage zu verstehen, wer er ist. Darum ist es so wichtig, das Evangelium zu predigen. Denn im Evangelium spricht Jesus die Zuhörer an und ermöglicht es ihnen, zu verstehen, wer er wirklich ist. Das Evangelium ist die Selbstoffenbarung und Selbstvorstellung Jesu.

18 Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt.

Jesus hat Maria aufgefordert, den Jüngern eine Botschaft zu überbringen. Maria geht dann auch und sagt das weiter, was Jesus ihr aufgetragen hat. Ihre Botschaft besteht aus zwei Teilen: 1. Das habe ich gesehen/erlebt; 2. Das habe ich gehört, das soll ich sagen.

Später wird Jesus seinen Jüngern begegnen und er wird auch ihnen auftragen, seine Boten zu sein, und zwar für die ganze Welt.

Das Evangelium will verkündet werden und wir sind die Boten, die Jesus in die Welt geschickt hat um allen zu erzählen, dass er lebt und dass er uns Leben schenken möchte. Und auch unsere Botschaft sollte beides enthalten: dass wir davon erzählen, was wir mit Jesus erlebt und gesehen haben; und dass wir das weitergeben, was wir von Jesus gehört haben,


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