Schweden: Lieber Vollzeitmutter als Vollzeitarbeiten

Schweden gilt als Vorzeigeland für Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die überwiegende Mehrheit der Frauen arbeitet Vollzeit.

Aber wenn man hinter die Kulissen schaut, dann zeigt sich ein anderes Bild: 45% der Frauen wären lieber Vollzeitmutter als Vollzeitarbeitend. Aber sie empfinden einen hohen gesellschaftlichen Druck, zur Arbeit gehen zu müssen. Und die Steuerpolitik des Landes verstärkt das zusätzlich.

„Ihnen geht es wie mir damals, sie sehen keine Alternative“, sagt sie. „Außerdem steht man als Hausfrau unter permanentem Rechtfertigungsdruck.“ Wenn sie vormittags mit ihrem Sohn einkaufen gehe, werde sie schräg angeschaut. Wenn sie nachmittags auf dem Spielplatz seien, vermisse ihr Sohn seine Freunde. „Die sind dann ja alle noch im Kindergarten.“ Und in den Sommerferien langweilten sich ihre Kinder, weil die anderen den Tag im Freizeitheim verbringen. „Dort bekommt man aber nur einen Platz, wenn beide Eltern arbeiten.“

In Foren tauschen sich Frauen darüber aus, dass sie sich lieber zu Hause um die Kinder kümmern möchten, als arbeiten zu gehen.

“Tief im Herzen habe ich den Wunsch, mit meinen Kindern in Vollzeit zu Hause zu sein.“ Und fragt: „Gibt es noch andere, die im Jahr 2017 in diese Richtung denken? Ich fühle mich unter Druck, mich anzupassen als moderne, starke Frau mit einer Karriere – während ich im Innersten lieber eine Hausfrau im Stil der fünfziger Jahre wäre.“

Ist das wirklich das, was sich linke Ideologen unter einer selbstbestimmten Lebensweise vorstellen, die sie immer fördern wollen?

Ja, früher gab es einen hohen gesellschaftlichen Druck für Frauen, bestimmte Lebenswege einzuschlagen und es war schwer bis unmöglich, daraus auszubrechen. Das war nicht richtig und es ist gut, dass sich das geändert hat.

Heute gibt es aber oft weiterhin einen hohen gesellschaftlichen Druck, bestimmte Lebensentscheidungen zu treffen, nur aus einer anderen Richtung und mit anderen Lebensentwürfen.

Und das ist kein wirklicher Fortschritt. Ein Korsett bleibt ein Korsett, egal wie man es anpinselt und benennt.


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