Sehr interessantes Interview in der Zeit über Glaube und Atheismus mit dem Philosophen Andreas Urs Sommer.
Über die Sinnfrage lesen wir da:
Wir schaffen unser eigenes Paradies auf Erden, wenn wir uns nur genug anstrengen.
Sommer betont, dass der Mensch heute viel entspannter mit der Sinnfrage umgeht und diese hohe Aufgabe ihn nicht überlastet, weil er seine Ansprüche heruntergeschraubt habe.
Wenn ich mich aber in unserer Leistungsgesellschaft so umsehe, dann weiß ich nicht, ob ich diese Einschätzung so teilen würde. Ich denke eher, dass die alte Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben und nicht durch Werke mit der Betonung des geschenkten Lebenssinns und -wertes weiterhin sehr aktuell und relevant bleibt.
Recht gebe ich Herrn Sommer aber mit dieser Einschätzung:
In gewisser Weise hat das Christentum sich also mit den Großkirchen selbst überflüssig gemacht. Warum sollten die Leute in die Kirche gehen, wenn da ohnehin nur Banalitäten verkündet werden?
Entweder haben wir eine einzigartige Nachricht, die wir zu den Menschen bringen, oder wir sind nur religiös gefärbte Kultur- und Lebenshilfevereine. Das mag für manche vielleicht nützlich sein, einen echten Unterschied wird das aber nicht machen in dieser Welt.