Thesen zur Irrtumslosigkeit: Einstieg

Einleitende Bemerkung:

Jürgen und ich haben in unserem aktuellen Duolog-Podcast über 9 Thesen von mir über meinen persönlichen Zugang zur Lehrüberzeugung von der Irrtumslosigkeit der Schrift diskutiert. Ich hatte diese Thesen für ein Impuls-Referat bei der örtlichen Evangelischen Allianz vorbereitet. 

Ich werde die einzelnen Thesen im Laufe der nächsten Tage nacheinander hier publizieren. Den Anfang mache ich mit einem kurzen, sehr allgemein gehaltenen Einstieg in die Frage, was Hermeneutik überhaupt ist:

Was ist Hermeneutik?

Hermeneutik ist die Theorie des Übersetzens und Auslegens.

Was ist das Ziel der Hermeneutik?

Hermeneutik möchte die „Spielregeln“ und Vorraussetzungen festlegen und offenlegen, anhand derer man sich z.B. einem Text nähert. 

Thiselton definiert Hermeneutik so: „Hermeneutik erforscht die Umstände und Kriterien die am Wirken sind, mit dem Versuch eine verantwortliche, gültige, fruchtbare oder angemessene Auslegung sicherzuerstellen.“

Was ist der Nutzen der Hermeneutik? 

Aus meiner persönlichen Erfahrung rühren die meisten Missverständnisse und Differenzen in der Auseinandersetzung mit und um biblische Texte daher, dass man sich mit unterschiedlichen hermeneutischen Grundsätzen an die Texte begibt, meistens ohne das man sich dessen überhaupt bewusst ist. 

Jeder Mensch hat ein hermeneutisches Modell, mit dem er z.B. die Bibel liest. Aber nur den wenigsten ist bewusst, dass das der Fall ist. Und noch weniger können ihr eigenes hermeneutisches Modell bewusst reflektieren. 

Eine bewusste Reflexion der eigenen Hermeneutik ermöglicht es nicht nur festzustellen, dass man unterschiedlicher Meinung ist, sondern auch zu benennen, warum genau man in diesem Punkt einfach nicht zusammenkommt. 

Was sind die Herausforderungen der Hermeneutik? 

Hermeneutik ist ein unglaubliches komplexes Thema, das bis auf die Ebene der persönlichen Erfahrung, Kultur und des Weltbildes herunterreicht. Das sind die Ebenen, anhand derer wir häufig unbewusst bestimmte Handlungen und Schlussfolgerungen vollziehen, ohne diese bewusst reflektiert zu haben. Die Herausforderung ist es, sich der hermeneutischen Prinzipien bewusst zu werden, die die eigene Auslegung bestimmen. 


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