26 Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Hes 36,26a ist die Jahreslosung für das Jahr 2017. Alleine für sich betrachtet ist das schon ein starker Vers. Aber er entfaltet noch eine viel stärkere Wucht, wenn man ihn im ganzen Zusammenhang betrachtet.
Der direkte Zusammenhang der Jahreslosung ist das ganze 36. Kapitel aus Hesekiels Buch. Zunächst gibt Gott den Ausblick, dass es eines Tages wieder besser wird für das Volk (1-15). Gott erklärt dann den Grund für die Misere des Volkes, nämlich ihre Untreue und Sünde (16-19). Das Exil des Volkes hat aber nicht den erwünschten Effekt. Gott macht eine bemerkenswerte Aussage über seine Motive: „Da tat mir mein heiliger Name leid …“ (21-22).
In den Versen 24-30 offenbart Gott, was er tun wird. 12 mal taucht in diesen Versen das Wort „Ich“ auf, das auf Gott bezogen ist. Die Folge des Handelns Gottes wird Einsicht beim Volk sein (31). In Vers 32 betont Gott noch einmal, dass er das alles nicht wegen, sondern trotz des Volkes tun wird. Das Ziel Gottes ist es, dass die Menschen ihn und seine Größe und Gnade erkennen und anerkennen (33-38).
Die Jahreslosung nimmt in diesem Zusammenhang eine zentrale Stellung ein: Das Problem des Menschen ist sein Herz – also die innere Haltung, der Wille des Menschen. Solange das Herz des Menschen nicht erneuert wird, werden auch die Umstände sich nicht dauerhaft verändern.
Der Mensch kann aber sein eigenes Herz nicht verändern. Das liegt allein in Gottes Macht. Bemerkenswert an Hes 36 ist, dass Gott nicht einmal darauf wartet, dass die Menschen ihn um ein neues Herz bitten. Gott handelt aus ganz eigenem Antrieb heraus.
Einen ähnlichen Gedanken finden wir in Phil 2,13: „Gott schenkt das Wollen und das Vollbringen, über euren guten Willen hinaus“. Das ist ein Ausdruck der unübertrefflichen Gnade Gottes. Auch in Jesus hat Gott die Initiative ergriffen und ist aus ganz eigenem Antrieb Mensch geworden, um der Menschheit ein für alle Mal den Weg aus der Verlorenheit zu weisen.
Wie können wir darauf reagieren, nachdem wir das verstanden haben? Indem wir Gottes Handeln an uns sehen und annehmen und die Aussage der Jahreslosung mit den Worten aus Ps 51,12 als eigenen Wunsch bekräftigen: „Schaffe in mir ein reines Herz, und gib mir einen neuen Geist.“