Hervorgekramt aus der Abstellkammer. Alt aber wieder frisch. Duolog ist nach vier Jahren Pause wieder online. Ich entschuldige die etwas schlampige Audio-Qualität. Nach vier Jahren Pause fehlen manche Automatismen und Routinen.
Spiegel.de: Filmvorstellung „Lovemobil“
Ein neuer Dokumentarfilm gibt einen Einblick über die Menschen und Schicksale hinter den Sex-Wohnmobilen, die z.B. sehr prominent auf der Landstraße zwischen Wolfsburg und Gifhorn zu finden sind.
Ich selber bin die Strecke öfters gefahren und mich hat diese Perlenkette an Wohnmobilen immer sehr betroffen gemacht. Es ist interessant, dass jemand die Möglichkeit hatte, hinter die Kulissen dieser Szene zu schauen.
Was die Filmvorstellung auf Spiegel Online aber schon deutlich macht: Das ist keine schöne Welt, die man da vorfindet. Hier wird wieder einmal deutlich: Sexarbeit ist eben keine gewöhnliche Arbeit. Sexarbeit ist kein Ausdruck von Emanzipation und Selbstbestimmung. Es ist eine Welt von Ausnutzung, Misshandlung und Erniedrigung.
Und ich sage es mal ganz deutlich: Jugendportale wie Bento, Ze.tt und wie sie alle heißen machen sich mit jedem Lifestyle Bericht über Glamour Callgirls mitschuldig daran, dass diese dunkle Welt der Ausbeutung weiter bestehen kann. Durch diese Berichte darüber, wie junge Frauen scheinbar ganz glücklich und selbstbewusst durch Sex ihr Studium oder ihr neues iPhone finanzieren, normalisieren sie die sexuelle Degradierung von Frauen für die Lust der Männer.
Hinter jedem Glamour-Callgirl stehen die Schicksale von dutzenden von Frauen, die unerträgliches erdulden müssen, weil sie gezwungen werden oder weil sie keinen anderen Ausweg sehen.
Sterbehilfe: Das Angebot schafft die Nachfrage
Das umstrittene Urteil des Bundesverfassungssgerichts zur Sterbehilfe wird kontrovers diskutiert. Zum Glück sind sich die Kirchen in Deutschland in der Ablehnung einer Öffnung der Sterbehilfe einig.
Natürlich gibt es die Härtefälle, die uns emotional berühren. Und verständlich ist auch der Wunsch, diesen Menschen einen Ausweg aus dem Leid zu ermöglichen.
Das Problem ist nur, dass jede Entscheidung, die man mit Blick auf Einzelfälle trifft, potentiell nicht bei diesen Einzelfällen stehen bleibt, sondern die Türen für weitere Entwicklungen öffnet, die man ursprünglich gar nicht im Blick hatte.
Gerade bei der Frage der Sterbehilfe kann man das aufgrund der Erfahrungen in anderen Ländern sehr gut beobachten.
Die Zeit druckt ein Interview mit dem niederländischen Ethiker Theo Boer. Er war ein Gutachter in einer Prüfungskommission, die über Anträge zur aktiven Sterbehilfe befand.
Seine Erfahrungen mit den Entwicklungen der aktiven Sterbehilfe sind eine deutliche Warnung davor, diesen Weg weiter zu beschreiten.
Frage: Sie begutachteten bereits vollzogene ärztliche Sterbehilfefälle. Was können solche Untersuchungen denn noch ausrichten?
Boer: Sie hörten vielleicht von dem Fall einer demenzkranken Frau, die bei der Vollziehung Widerstand geleistet hat. In ihren Kaffee hatte man zwar ein Beruhigungsmittel getan, weil man schon fürchtete, dass diese Patientin vielleicht die Spritze nicht akzeptiert. Bei dem Prozedere ist sie aufgewacht und hat sich gewehrt. Die Familienmitglieder hielten sie fest und der Arzt tötete sie unter Anwendung von Zwang. Solche Ereignisse würden nie ans Licht kommen, wenn man das Prüfungsverfahren vor dem Tötungsakt einleitet statt hinterher.
Frage: Soll denn eine juristische Instanz über den Tod befinden?
Boer: Meine Vorstellung war auch, was man reglementiert, hat man im Griff. Das hat sich nicht bewahrheitet. Vielmehr hat sich gezeigt: Wenn man eine umstrittene Praxis legalisiert, stellt man sie in einem Schaufenster aus als Warenangebot. Ich habe feststellen müssen, dass das Angebot zum Teil tatsächlich die Nachfrage weckt.
Auto fährt in Rosenmontagszug in Volkmarsen
Diese Nachricht trifft mich sehr. Ich habe 10 Jahre in Volkmarsen gelebt. Ich wünsche allen Verletzten eine schnelle Erholung.
Beim Rosenmontagsumzug in Volkmarsen ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Nach ersten Informationen wurden mehr als zehn Menschen verletzt – auch Kinder.
— Weiterlesen www.hessenschau.de/panorama/auto-faehrt-in-rosenmontagszug—mehr-als-zehn-verletzte-in-volkmarsen,volkmarsen-faschingsumzug-100.html
Southern Baptist Church: waiting for the rupture …
Die „Southern Baptist Convention“, der größte baptistische Bund in den USA, hat seit den 70er Jahren eine erstaunliche Wende durchgemacht. Sie hat mit einer immer liberaleren Entwicklung gebrochen und eine konservative Wende hingelegt. Das wird als die „Resurgence“ bezeichnet.
Heute scheint die Entwicklung von damals einen dramatischen Ausgang zu nehmen. Und es ist unklar, ob die SBC diese Herausforderungen unbeschadet überstehen wird.
Ich selbst habe keinen tiefen Einblick in die aktuelle Situation in der SBC. Aber das, was ich von außen beobachte, macht mir Sorgen. Die Fliehkräfte zwischen extrem fundamentalistischen, konservativ moderaten, liberal moderaten und progressiven Strömungen zerren – wie an vielen anderen Gemeindebünden – auch an der SBC. Und könnten sie zerreissen. Das wäre ein herber Rückschlag, denn die SBC ist – neben aller berechtigen Kritik – auch eine große missionarische Kraft in den USA und in der ganzen Welt.