➡️ NZZ: Ehre deinen Vater, auch wenn er schwul ist?

Der richtige Umgang mit sexuellen Fragen ist eine der größten ethischen und seelsorgerischen Herausforderungen überhaupt.

Das zeigt sich auch im Interview zwischen einem homosexuellem Vater und seinem Sohn, dem Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz, der praktizierte Homosexualität ablehnt.

Das Interview zeigt die Spannung, die in diesem Thema steckt, aber auch, wie man trotz der Spannung respektvoll und liebevoll miteinander umgehen kann.

Quelle: NZZ „Ehre deinen Vater, auch wenn er schwul ist?“

📺 Gauck bei Lanz: Den Begriff rechts „entgiften“

Altbundespräsident Gauck war bei Markus Lanz zu Besuch. Ich habe mir das Video vom Gespräch noch nicht angeschaut. Aber dem, was im Text zitiert wurde, kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Vor allem diese Aussage verdient in unserer polarisierten Zeit großes Gewicht:

Toleranz bedeutet für Gauck, Menschen mit unmöglichen Auffassungen zu akzeptieren, solange diese nicht strafbar seien. „Es gibt Dinge, die sind widerlich“, sagt Gauck. „Aber wenn es noch nicht gegen das Grundgesetz ist, dann hat es das Recht zu existieren.“ Krude Ansichten reichten nicht aus, um Menschen „vom Spielfeld zu verweisen“. Dem solle die Gesellschaft mit einer „kämpferischen Toleranz“ antworten.

➡️ FAZ: Gudrun Krämer – „Muslime brauchen keinen Martin Luther“

Ein sehr interessantes Interview mit Gudrun Krämer in der FAZ. Zwei Passagen fand ich besonders interessant:

Aber bedeutet eine Wertschätzung der Scharia nicht zugleich auch eine Geringschätzung weltlicher Gesetze? Wenn Muslime angeben, dass im Konfliktfall das göttliche Gesetz über dem staatlichen Gesetz stehen soll, sagen sie meines Erachtens nichts anderes als Christen, die im Zweifelsfall das Gebot Jesu Christi über eine staatliche Rechtsordnung stellen. Die Bekennende Kirche hat danach geurteilt und gelebt, unter diktatorischen Vorzeichen. Das Kirchenasyl kann auch in einem demokratischen System in Konflikt zur staatlichen Rechtsordnung treten. Ich kann ein solches Argument nicht in Bausch und Bogen verurteilen und apodiktisch staatliches Gesetz höher bewerten als alle anderen Bezüge. Wie sonst könnte ich den Widerstand gegen staatliches Unrecht rechtfertigen?

und:

Gibt es ein Land, in dem Sie ein islamisches Modell positiv verwirklicht sehen?Muslime können derzeit nicht mit einem funktionierenden islamischen Alternativmodell aufwarten. Saudi-Arabien und Iran zum Beispiel können vielleicht einen Teil der eigenen Bevölkerung überzeugen, aber jenseits ihrer Grenzen finden sie wenig Bewunderung. Wenn der Islam also die Lösung sein soll, wie lange eine islamistische Losung lautete, steht der Nachweis noch aus.